Meerschweinchenlähme

 

Unter derklassischen Meerschweinchenlähmung versteht man eineGehirn-Rückenmark-Entzündung, die sich schließlich in einer partiellen odervollständigen Lähmung der Hintergliedmaßen äußert. Als Ursache wird eineVirusinfektion vermutet. Nach einer Inkubationszeit von 9 bis 23 Tagen trittneben leichtem Fieber eine zunehmende Muskelschwäche ein, die sich bis zurLähmung der Nachhand steigert. Weitere Symptome können struppiges Haarkleid,Gewichtsverlust, Atembeschwerden, kauernde Körperhaltung und Zittern sein. DerTod tritt nach 2 bis 10 Tagen ein, die Erkrankung kann sich aber auch überWochen hinziehen. Die Prognose bei dieser Erkrankung ist sehr ungünstig, da eskeine spezifische Behandlung gibt. Im Frühstadium hilft eventuell eine gezielteVitamintherapie mit Vitamin C und B. Insgesamt kommt die virusbedingte Lähmungaber nur relativ selten vor. Häufig sind andere Ursachen für entsprechendeLähmungserscheinungen verantwortlich.

  Bei Bewegungsstörungen und Lähmungen nach der Geburt sind auchGeburtsverletzungen nicht auszuschließen. Auch hier gilt es möglichst schnellzum Tierarzt, damit die Verletzungen  entsprechend behandelt werdenkönnen.

Nichttragende Weibchen leiden nicht selten an Eierstockzysten, die so groß werdenkönnen, dass sie auf Nerven drücken und so die Bewegungsfähigkeit des Meerschweinchenseinschränken. Äußerlich fällt bei hormonell aktiven Zysten oft ein beidseitigsymmetrischer Haarausfall an den Flanken auf. Je nach Größe der Zysten ist derBauchumfang deutlich vergrößert. Sollten gezielte Medikamente nicht helfen,empfiehlt sich in diesem Fall die Kastration. Bei Meerschweinchen beiderGeschlechter kann auch ein Vitamin C-Mangel zu Lähmungssymptomen führen. DieTiere hoppeln zunächst, später liegen sie mit weit abgespreizten Beinen auf derSeite. Durch massive Entzündungen sind die Beine schmerzempfindlich, dieGelenke aufgetrieben und das Tier erscheint wie gelähmt. Zur Behandlung mussVitamin C verabreicht werden, zuerst am besten durch Injektionen und nachdeutlicher Besserung übers Trinkwasser.


 DaMeerschweinchen für einen Vitamin C-Mangel sehr anfällig sind, ist es ratsamihnen mindestens zweimal wöchentlich entsprechend Vitamin C, in Reinsubstanzoder in Form spezieller Vitamintropfen für Nager, anzubieten. Dies giltbesonders für die Wintermonate, falls die Fütterung nicht aus ausreichend frischem Grünfutter, Obst und Gemüse besteht.

Letztlichkönnen gelähmte Hintergliedmaßen auch als Folge von Verletzungen traumatischbedingt sein, z.B. wenn das Tier vom Tisch oder Arm heruntergefallen ist,hinterm Sofa oder in der Tür eingequetscht wurde. Orthopädische Untersuchungenund Röntgenaufnahmen müssen hier klären, ob Wirbelsäule, Knochen und Gelenke,Muskeln oder Bänder und Sehnen verletzt und geschädigt wurden.


 Jenach Befund wird sich dann die Therapie richten. Sie sehen, auch ein"kleines Tier" kann "große Erkrankungen" haben. Zögern siedeshalb nicht, im Zweifelsfall ihren Tierarzt zu Rate zu ziehen, umschwerwiegende Folgen für ihren kleinen, lustigen Nager zu vermeiden!

 Bei trächtigen Tieren kann es gegenEnde der Trächtigkeit oder einige Tage nach der Geburt zu solchen Lähmungenkommen. Grund hierfür ist eine akute Stoffwechselstörung, Gravidtätstoxikosebzw. -ketose, begleitet von einer starken Leberverfettung. Sie tritt besondersbei zu dicken oder gestressten Tieren auf, ebenso nach großen Würfen.Begleitsymptome sind Appetitlosigkeit, Apathie und stumpfes Fell. Schreitet dieKrankheit weiter fort, kommt es zu Krämpfen, Lähmungen und schließlich zum Tod.Eine gezielte Therapie ist hier zwar möglich, doch leider wird der Tierarztmeist zu spät aufgesucht.

 Vorbeugendsollten trächtige Meerschweinchen deshalb unbedingt eine gute, ausgewogene undvor allem nicht zu fette Ernährung erhalten (18-20% Rohprotein, 45%Kohlenhydrate, nur 4% Fett, mindestens 15% Rohfaßer und ausreichend VitaminC). 

 Einewerdende Meerschweinchenmutter sollte je nach Größe nicht mehr als ca. 900gwiegen. Oft ist rund um den Geburtstermin auch nur ein einfacher Kalziummangelder Grund für eine Lähmung der Hinterbeine, wobei es sich dann allerdings umeine "verkrampfte" und nicht um eine schlaffe Lähmung handelt.
 Nach entsprechenden Kalziumgaben erholt sich das betroffene Tier ganzschnell. Muttertiere sollten deshalb prophylaktisch eine Woche vor der Geburttäglich etwas Kalziumlösung erhalten.

MS-Lähme
Dies ist eine mit page4 erstellte kostenlose Webseite. Gestalte deine Eigene auf www.page4.com